Mitbestimmen, mitverdienen, mitmachen: Bürger*innenenergie-Gipfel gefordert

Demokratie stärken, Bürger*innen und Kommunen an der lokalen Wertschöpfung teilhaben lassen, Klimaschutz vorantreiben: 73 zivilgesellschaftliche Organisationen und Unternehmen aus dem Umwelt- und Energiebereich fordern einen Bürger*innenenergie-Gipfel der Bundesregierung und ein Gesetzespaket zur Stärkung der Bürgerenergie. Denn Energie in Bürger*innenhand ist DIE Erfolgsgeschichte für die Energiewende.

73 zivilgesellschaftliche Organisationen und Unternehmen haben den Appell„Energie in Bürger*innenhand: Mitbestimmen, mitverdienen, mitmachen“ (pdf) unterzeichnet. Regionale Wertschöpfung, lokale Wirtschaftsförderung und Konfliktvermeidung beim Ausbau der erneuerbaren Energien funktionierten nur mit Partizipation und echter Teilhabe von Bürger*innen. Obwohl bereits erste Schritte durch die Bundesregierung eingeleitet wurden, auf die aufgebaut werden kann, fehlt aus Sicht der Verbände eine Gesamtstrategie. Ein Gipfel mit Zivilgesellschaft, Branchenverbänden und ein Gesetzespaket zu Bürger*innenenergie-Maßnahmen seien überfällig, erklärten die Unterzeichnenden.

Denn die Vorteile der Bürger*innenenergie liegen auf der Hand. So heißt es in dem gemeinsamen Papier:

“Dort, wo Menschen gemeinschaftlich Energie erzeugen, steigt die Akzeptanz für das gesamtgesellschaftliche Projekt der Energiewende. Dort, wo Menschen gemeinsam von den finanziellen Vorteilen profitieren, werden die enormen Transformationsschritte von Hindernissen zu Chancen. Dort, wo Bürger*innen gemeinsam Windparks, Nahwärmenetze und Ladeinfrastruktur schnell voranbringen, werden die Wirtschaft gestärkt und die Auswirkungen der Klimakrise begrenzt. Dort, wo Menschen gemeinsam Lösungen finden, werden die Demokratie gestärkt und der Populismus in die Schranken gewiesen."

Mit Bürgerenergie könne der Abwehrhaltung vieler Menschen gegenüber Veränderungen im Strom-, Wärme- Mobilitätssektor etwas Positives entgegengesetzt werden, zeigen sich die Organisationen überzeugt. Selbstbestimmung und Eigeninitiative müssten leitende Gedanken bei der Ausrichtung der Energie- und Wirtschaftspolitik sein. Denn:

"Die Transformation unseres Energiesystems ist ein gesamtgesellschaftlicher Prozess. Wird sie richtig gestaltet, bietet sich die Möglichkeit, gleichzeitig die Demokratie, die Wirtschaft, die Kommunen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die Bürger*innen und den Klimaschutz zu stärken."

Zu den Unterzeichnenden gehören unter anderem der BUND, das Bündnis Bürgerenergie, Germanwatch, die 100 prozent erneuerbar stiftung und das Netzwerk Energiewende Jetzt. Außerdem sind Banken wie die GLS und die DKB, die Deutsche Umwelthilfe, die ElektrizitätsWerke Schönau, Naturstrom, Green Planet Energy, die Bürgerwerke und die Klima-Allianz dabei. 

Hier geht es zum Papier „Energie in Bürger*innenhand: Mitbestimmen, mitverdienen, mitmachen“ (pdf).

Die gemeinsame Pressemitteilung von BUND, Bündnis Bürgerenergie, Germanwatch und 100 prozent erneuerbar stiftung findet sich u.a. beim Bündnis Bürgerenergie