Bürgerbeteiligung mit Bürgerenergie

Wir setzen uns für eine Energiewende in Bürger*innenhand ein. Bürgerenergie bedeutet, dass Solar- oder Windkraftanlagen, Wärmenetze und andere Anlagen in der Hand von Bürger*innen sind. Ein bewährtes Modell hierfür sind Bürgerenergiegenossenschaften.

In Energiegenossenschaften finanzieren die Mitglieder die Anlagen mit und profitieren direkt von den erwirtschafteten Gewinnen. Durch die demokratische Struktur von Genossenschaften können die Menschen über die Belange der Genossenschaft mitbestimmen. Da die Mindesteinlagen meist niedrig sind, können sich auch Menschen mit wenig Kapital beteiligen.

Vorteile der Bürgerenergie für Kommunen

Für Kommunen hat die Zusammenarbeit mit Bürgerenergiegenossenschaften viele Vorteile:

  • Kümmererin für kommunale Projekte: Die Genossenschaft tritt lokal als „Kümmererin“ und Ansprechpartnerin auf, an die sich Bürger*innen mit ihren Fragen und Wünschen wenden können. So lassen sich auch Befürchtungen entkräften. Sie informiert die Bürger*innen und lädt sie ein, sich zu beteiligen.
  • Wirkungsmaximierung, nicht Renditemaximierung: Die meisten Genossenschaften haben das Ziel, langfristig Gewinne zu erwirtschaften. Dennoch steht Rendite nicht an erster Stelle, sondern der Ausbau der Erneuerbare Energien: Da Bürgerenergiegenossenschaften lokal verwurzelt sind, haben sie ein Interesse daran, Projekte so zu gestalten, dass positive Auswirkungen auf die Region maximiert werden.
  • Teilhabe und Mitsprache der Bevölkerung ermöglichen: Als Mitglieder der Genossenschaft können alle interessierten Bürger*innen über die Ausrichtung mitbestimmen. Zugleich erhält so die Kommune eine Ansprechpartnerin, die Interessen der Bürger*innen gebündelt vertreten kann.
  • Finanzielle Beteiligung ermöglichen: Energiegenossenschaften ermöglichen es, dass sich Bürger*innen finanziell an Projekten beteiligen können, über Mitgliedsanteile und / oder Nachrangdarlehen. So wird Kapital aus der Bevölkerung für die Energiewende generiert. Zugleich profitieren die Bürger*innen direkt von den erwirtschafteten Gewinnen.
  • Lokale Wertschöpfung sicherstellen: Energiegenossenschaften sind lokale Unternehmen, die vor Ort Steuern zahlen, Aufträge etwa an Handwerksbetriebe erteilen und häufig selbst Arbeitsplätze schaffen. Gewinne werden an die Mitglieder vor Ort ausgeschüttet oder in neue Anlagen investiert. Damit bleibt ein großer Teil der Wertschöpfung, die im Zusammenhang mit Erneuerbare Energien Anlagen entsteht, in der Region.
  • Zugang zu Fachwissen schaffen: In Energiegenossenschaften sind häufig Personen mit großem Engagement aktiv, die ausgeprägtes Fachwissen und vielfältige Kompetenzen mitbringen – sei es technisches Fachwissen, betriebswirtschaftliche Expertise oder die Fähigkeit, Menschen zu begeistern. Diese Ressourcen erleichtern die Umsetzung von Projekten.
  • Arbeitsplätze und Tätigkeiten mit Sinn schaffen: Erfolgreiche Energiegenossenschaften bieten attraktive Arbeitsplätze mit Sinn und vielseitige Möglichkeiten für zivilgesellschaftliches Engagement.
  • Erlebnis von Gemeinschaft vermitteln: Energiegenossenschaften fördern zivilgesellschaftliches Engagement. Sie können zur lokalen Identität beitragen und das Gefühl vermitteln, dass man gemeinsam etwas Gutes schaffen kann.

Mehr darüber, wie Kommunen mit Bürgerenergiegenossenschaften zusammenarbeiten können, erfahren Sie in der Broschüre “Wie Bürger*innen die Energiewende vorantreiben: Energiegenossenschaften kurz erklärt” (Landesnetzwerk BürgerEnergiegenossenschaften Rheinland-Pfalz, 2024)

Mehr Publikationen

 

Wollen Sie ein Projekt mit einer Energiegenossenschaft umsetzen? Möchten Sie als Kommune die Gründung einer Energiegenossenschaft bei Ihnen vor Ort anstoßen? Oder sind Sie sich noch nicht sicher, welches der richtige Weg für Ihre Gemeinde ist? Sprechen Sie uns an – wir beraten und begleiten Sie!