Um Städte und Gemeinden bei der Entwicklung eines klimaneutralen Energiesystems zu unterstützen, hat das Forschungsprojekt PaDiSo ein Infopaket für Entscheidungsträger*innen in Kommunen geschnürt. Es enthält:
- Die Handreichung „Die regionale Energiewende gestalten“ fasst praxisrelevante Erkenntnisse für die lokale Energiewende zusammen.
- Zwei Fallbeispiele aus Sachsen-Anhalt zeigen auf, welche Narrative identitätsstiftend für eine gelungene Energietransformation wirken.
- Karte sozialer Innovationen im Energiesystem
- Schlüsselfragen für Verhandlungen mit Projektierern
Über 10.000 Städte und Gemeinden in Deutschland sehen sich vor der Aufgabe, ihre Energiezukunft selbst in die Hand zu nehmen. Aber wie können sie ein klimaneutrales Energiesystem entwickeln? Um bei der Entscheidungsfindung Orientierung zu bieten, stellen Forscherinnen in Berlin heute Handlungsempfehlungen zur Unterstützung kommunaler Akteure vor. Im Forschungsprojekt „Partizipation im digitalisierten Energiesystem durch soziale Innovationen“ (PaDiSo) hat ein Team des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), des Zentrums Technik und Gesellschaft der Technischen Universität Berlin und des Vereins Energieavantgarde Anhalt drei Jahre lang Kommunen in Sachsen-Anhalt begleitet.
Mit der Handreichung „Die regionale Energiewende gestalten“ richten sich die Wissenschaftlerinnen an Entscheidungstragende in Kommunen und geben ihnen praxisrelevante Erkenntnisse für die lokale Energiewende an die Hand. Sie zeigen auf, welche neuen Denk- und Handlungsweisen oder Organisationsformen mit der Energiewende verbunden sind. Zwei Fallstudien aus der Harzregion zeigen auf, welche Bedingungen eine gelungene Energietransformation begünstigen. Die Forschenden empfehlen Kommunen “strategische Nachahmung”, das heißt Erfahrungen von guten Beispielen zu übernehmen und an die jeweiligen Bedingungen vor Ort anzupassen. Im Projekt wurde eine interaktive Karte erstellt, die soziale Innovationen im Energiesystem aus ganz Deutschland darstellt. Über 100 Steckbriefe von Initiativen bieten Inspiration und können von Kommunen genutzt werden, um direkt Kontakt aufzunehmen, Nachfragen zu stellen und in den Austausch zu treten.
Wenn Kommunen vor Ort Flächen zur Erzeugung von Wind- oder Solarenergie ausweisen, erhalten sie oftmals Anfragen von Projektierern, die Standorte für ihre Vorhaben sichern möchten. Die Zahl dieser Anfragen hat sich in den letzten Jahren stark erhöht, auch im Zuge der Energiekrise. Mit zwölf Schlüsselfragen auf dem Weg zur energiesouveränen Kommune hat das PaDiSo-Team daher für Kommunen einen Wegweiser für Gespräche mit Projektierern von Erneuerbare-Energie-Anlagen entwickelt.